Die Straße des Barock in Minas Gerais
Und doch ist alles Gold, was glänzt. Jedenfalls hier in der Pfarrkirche Nossa Senhora do Pilar von Ouro Preto. Vom Boden bis unter die Decke sind die Holzschnitzarbeiten mit feinstem Blattgold überzogen. Wer auch immer mit der Waage daneben gestanden hat: insgesamt 434 Kilogramm des edlen Metalls sollen in diesem Gotteshaus verarbeitet sein. Das macht sie zur zweitreichsten Goldkirche Brasiliens, und Goldkirchen hat das verarmte Land nicht viele.
Seit der Entdeckung Brasiliens hatten die portugiesischen Eroberer fieberhaft, aber vergeblich nach Gold und Edelsteinen gesucht. Während die Spanier ganze Schiffsladungen davon aus Mexiko und Peru raubten, mussten sie sich mit dem mühsamen Zuckerrohranbau begnügen. Erst 1693 fanden Abenteurer im unerschlossenen Bergland von Minas Gerais Gold, in der Nähe von Ouro Preto - es war schwarz, gefärbt vom Eisenoxid im Boden.
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